Vollversammlung Diözesamkomitee

Zeitzeichen erkennen

REGENSBURG (pdr/sm) – Berichte, Anträge, eine Satzungsänderung sowie Rückblick und Ausblick haben die Herbstvollversammlung des Diözesankomitees der Katholiken im Bistum Regensburg geprägt, an der auch Bischof Rudolf teilnahm. 47 verschiedene Verbände und geistliche Gemeinschaften sind im Diözesankomitee vertreten, bilden das oberste Laiengremium im Bistum Regensburg und bringen sich zu aktuellen politischen und kirchlichen Fragestellungen oder durch Stellungnahmen zu bestimmten Themen in die Gesellschaft ein. 

Begonnen wurde die Herbstvollversammlung mit einem gemeinsamen Gottesdienst in der Hauskapelle des Regensburger Diözesanzentrums. Bischof Rudolf blickte auf das Thema „Die Zeichen der Zeit erkennen“ und ließ dafür das Wappen von Michael Kardinal Faulhaber, dem früheren Erzbischof von München und Freising betrachten. Neben dem Mohr aus dem Wappen des Erzbistums München und Freising zeigt es auch – als Zeichen für seine Lehrtätigkeit und das Interesse am Alten Testament – den siebenarmigen Leuchter, die Menora als eines der wichtigsten Symbole im Judentum, und die Heilig-Geist-Taube als von ihm gedeutetes Symbol für sein bischöfliches Wirken. Mit dem Wappenspruch „Vox temporis – Vox Dei“ („Die Stimme der Zeit ist die Stimme Gottes“) stellte sich Faulhaber dem Anspruch, in der jeweiligen Zeit den Anruf Gottes zu hören und entsprechend den Bedürfnissen der Zeit den Willen Gottes zu erkennen. 

Auf diesen Wahlspruch ging Bischof Rudolf näher ein und erläuterte zum einen, was dieser Wahlspruch nicht bedeutet und zum anderen, was Kardinal Faulhaber damit ausdrücken wollte. Eine wichtige Bedeutung maß er dabei dem Evangelium als dem ruhenden Pol zu. „Die Zeichen der Zeit erkennen und sie im Licht des Evangeliums deuten“ war sein Anspruch. In den Zeichen der Zeit könne man Zuspruch und Widerspruch erkennen. Und jeder und jede könne sich im Rahmen seiner Möglichkeiten zu seiner Zeit einsetzen. „Jeder muss seine Zeit bejahen“, betonte Bischof Rudolf und sagte: „Der Ruf des heutigen Tages ist der heutige Ruf Gottes.“ 

Bei ihrer Begrüßung freute sich Martha Bauer, die Vorsitzende des Diözesankomitees,  über die rege Beteiligung und die Bereitschaft, sich mit wichtigen Themen beschäftigen zu wollen. In ihrem Bericht erinnerte sie an die Frühjahrsvollversammlung zum Thema „Synodalität“, an den Beginn der wöchentlichen Veröffentlichungen über die Mitgliedsverbände auf der Homepage, an die Stellungnahme des Vorstands zur Linderung der Wohnungsnot und Verschiedenes mehr. So verwies sie auch auf den Infostand beim Bürgerfest, den Appell zum „Klimaschutz“ und  den „Safe Abortion Day“, die Gespräche mit Bischof Rudolf, an den Jahresempfang,  die Diskussionsveranstaltungen mit Landtagskandidatinnen und -kandidaten in Weiden, Straubing und Regensburg, sowie auf die Teilnahme an der Vollversammlung des Diözesanpastoralrats. 

Satzungsänderung

Im weiteren Verlauf wurden die schriftlichen Berichte vom Stellvertretenden Vorsitzenden Noah Walczuch über die ZdK-Vollversammlung, die Vollversammlung des Landeskomitees der Katholiken in Vierzehnheiligen, sowie der Bericht von Monika Uhl über die 5. Versammlung des Synodalen Wegs in Frankfurt angesprochen. Einen breiten Raum nahm die geplante Satzungsänderung des Diözesanko

mitees der Katholiken im Bistum Regensburg ein. Dies war bestens vorbereitet durch ein „Antrags-Cafe“ und vor allem durch zahlreiche Gespräche der Vorstandschaft des Diözesankomitees mit der Bistumsleitung. Wolfgang Stöckl moderierte die Diskussion zu verschiedenen Punkten und schließlich wurde die Satzungsänderung mehrheitlich verabschiedet. Sie muss allerdings noch von Bischof Rudolf bestätigt werden, bevor sie in Kraft treten kann. Zentrale Punkte in der Entscheidung für eine Satzungsänderung waren die unvollständige Wahlordnung, die Nichtbeachtung verschiedener Vorschriften, die Beantwortung allgemeiner Fragen oder auch die Aufnahme von bis zu 20 Personen des öffentlichen und kirchlichen Lebens in das Diözesankomitee.

Reichlich Diskussionspotentioal hatte der Antrag verschiedener Jugendgruppen (KLJB, KJG und BDKJ) für einen Beschluss des Diözesankomitees zum Thema „Lasst uns gemeinsam gehen – in die Zukunft der Kirche“ bezüglich des Synodalen Rates. Schließlich wurde der Antrag zurückgezogen. Mit großer Mehrheit wurde der Antrag auf die Einführung eines Sozialpreises des Diözesankomitees verabschiedet. Geregelt werden muss noch der Name und die Höhe des Preises, der jährlich verliehen werden soll. Zustimmung fanden auch die Einrichtung von zwei Arbeitskreisen „Assistierter Suizid“ sowie „Katholikentag und Fahrt zum Katholikentag nach Erfurt 2024“. Für den Katholikentag nach Erfurt soll eine Busfahrt von Freitag bis Sonntag (31. Mai bis 2. Juni 2024) angeboten werden mit Übernachtung in einem Hotel in Weimar sowie Busshuttle zum Katholikentag. 

Vom Arbeitskreis Ehe und Familie blickte der Geschäftsführer des Diözesankomitees Manfred Fürnrohr auf den Familientag im September im Diözesanzentrum zurück und berichtete von sehr positiven Rückmeldungen der rund 100 Teilnehmer. Vorgestellt wurden auch die Jubiläumsfeierlichkeiten zum 1100. Geburtstag des Diözesanpatrons Wolfgang. Das Jubiläum soll ein ganzes Jahr lang gefeiert werden. Herausragende Termine sind dabei eine Diözesanwallfahrt zum Wolfgangssee am 27. April 2024, sowie der Gottesdienst für die Verbände und geistlichen Gemeinschaften in der Wolfgangswoche am 28. Juni 2024. 

Die nächste Vollversammlung des Diözesankomitees für das Frühjahr findet am Freitag, 22. März 2024, und die nächste Herbstvollversammlung am Freitag, 18. Oktober 2024, statt.

31.10.2023 - Bistum Regensburg